19.06.2016
Field Lingolsheim (F)
Zum ersten Mal an einem Field Turnier
Sonntagmorgen der Wecker geht um 6:00 los. Was hat mich geritten, der Teilnahme an einem Turnier zuzusagen? Die Fahrt mit Martin und Beat nach Lingolsheim verspricht wettermässing auch nicht gerade viel Angenehmes. Es schüttet bei Mulhouse wie aus Kübeln, der Regen nimmt aber stetig ab, je näher wir Lingolsheim kommen. Auf dem Sportplatz angekommen geht es zur Registrierung und der Gruppeneinteilung. Beat managed das souverän, so dass Stefan und Claudio in einer Gruppe sind, Martin und Daniel in einer Gruppe und Steven und Hugo als Beginner mit Beat zusammen in der dritten Gruppe unterwegs sind.
Das Turnier findet rund um eine Festung aus dem 19 Jahrhundert statt. Als schwierig kann man die 24 verschiedenen Posten nicht bezeichnen aber als anspruchsvoll für "Fieldanfänger". Da verschätzt man sich gerne mal um 10, 15 Meter. Dass dies auch einen alten Hasen passieren kann, ist ein geringer Trost. In unserer Gruppe war auch der Blankbogenschütze Tom aus Bern dabei, und dies ist ein weiterer Punkt weshalb solche Turniere wertvoll sind: man fachsimpelt, gibt und nimmt Tips entgegen und hört sich die Erfahrungsberichte an. Überhaupt ist ein solches Turnier sehr lehrreich: wie zieh ich mich an, was muss unbedingt mit in den Rucksack? Bei der Kleidung entscheidet nicht nur das Wetter sondern auch die Zeckengefahr und die bei dieser Witterung besonders lästige Mückenplage über die Ausrüstung. Leichte Langarmshirts und Gamaschen sind da nicht verkehrt, ein Mückenabwehrspray und Sonnencreme aber auch nicht. Die Praxiserfahrung ist wohl der bedeutendste Lernfaktor: Der richtige Stand, beachten von Hindernissen (ist ein Ast im Weg?), berücksichtigen und einrechnen von Geländemerkmalen, die Auswirkung unterschiedlicher Lichtverhältnisse, die optimale und konsequente Visierkorrektur und vieles mehr kann an den unterschiedlichsten Bedingungen geübt werden.
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Extrem wichtig beim Field ist die Beherrschung der Turnierregeln: welche Distanzen bei welchen Scheibenbildern zulässig ist, kann ebenso über Erfolg oder Misserfolg entscheiden wie die Einhaltung der richtigen Reihenfolge der Schützen beim Wechsel von Posten zu Posten. Es ist sehr schmerzlich, eine "Nuller-Runde" zu kassieren, weil man auf die falsche Scheibe geschossen hat. Das kann einem nervösen Teilnehmer mitten im Tournier passieren aber auch bei zunehmender Ermüdung und schwindender Konzentration gegen Ende des Wettkampfs |
Dass dies ausgerechnet Stephen bei der zweitletzten Scheibe passiert ist, und ihm den obersten Podestplatz gekostet hat, ist bedauerlich!
1. Rang Recurve Herren |
Claudio Dioguardi |
332 Punkte (zum 3. Mal die Quali. für die WM geschafft, bestes Resultat 2016 !) |
3. Rang Recurve Herren |
Stefan Diefenbacher |
249 Punkte (absolutes Spitzenresultat, 2 Fieldspitzen, grün, braun) |
2. Rang Barebow Herren |
Martin Wüthrich |
275 Punkte (absolutes Spitzenresultat, 4 Fieldspitzen, grün, braun, grau, schwarz) |
3. Rang Veteranen Herren |
Beat Vollenweider |
296 Punkte (Bestes Resultat aller Zeiten, schwarze Fieldspitze) |
1. Rang Kat. Einsteiger |
Hugo Sutter |
295 Punkte |
2. Rang Kat. Einsteiger |
Stephen Helliwell |
285 Punkte (ohne Nuller-Runde 302 Punkte) |
3. Rang Kat. Einsteiger |
Daniel Eberle |
256 Punkte |
Alle drei Field-Einsteiger haben eine sehr gute Leistung gezeigt und grosse Erfahrungen gemacht, Bravo aber auch an alle Teilnehmer, die neue Bestresultate geschossen haben !
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Bogenschützen beider Basel
Hugo Sutter
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